Zitate 3 - Toni Scheubeck, Bildhauer und Zeichner

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Zitate 3

Zitate

„Das Wehen der Luft, das Rieseln des Wassers, das Wachsen der Getreide, das Wogen des Meeres, das Grünen der Erde, das Glänzen des Himmels, das Schimmern des Gesteins halte ich für groß......Wir wollen das sanfte Gesetz zu erblicken versuchen, wodurch das menschliche Geschlecht geleitet wird. “
Adalbert Stifter  
                                                                                           

„Diese Stille zwischen Stein und Wasser.”
Hermann Hesse


„Schwerkraft
Mitte, wie du aus allem
dich ziehst, auch noch aus Fliegendem dich
wiedergewinnst, Mitte du Stärkste

Stehender: wie ein Trank den Durst
durchstürzt ihn die Schwerkraft

doch aus dem Schlafenden fällt,
wie aus liegender Wolke,
reichlicher Regen der Schwere.”          
Rilke


„Gewaltig ist das Schweigen im Stein.”    
Trakl


„Jeder Stein in den ‘alignements’ ist ein Individuum. Es gibt männliche und weibliche, wie mir scheint. Aber dieser Unterschied ist nicht sehr wichtig. Es sind wohl ‘Bilder’ der Geister der Verstorbenen. Manche stehen eng beieinander, zugeneigt oder abgeneigt oder indifferent. Manche sind stark bearbeitet, manche kaum. Jeder steht an seinem Platz in der Beziehung zum Ganzen. Sie wirken unprätentiös, selbstverständlich und beziehungsreich - wie ruhige, starke, sanftmütige Athleten. Es gibt Chefs und Unterchefs; größere, schönere, mächtigere und kleinere, un-bedeutendere‘ Persönlichkeiten’. Zusammen formieren sie die großen Alleen. In kilometerlangen Verläufen nehmen sie nach Größe, Höhe, Mächtigkeit zu und ab. Die größten stehen auf den Anhöhen. Sie bilden nie gerade Linien, sondern sensible Kraftlinien. Nichts ist gerade und geometrisch. Auch die gravierten Linien und Netze in den Dolmen sind nicht streng  rechtwinklig. Aber alle Formen haben mit Geometrie zu tun.”                                                                                  
Raimer Jochims, Tagebuch einer Bretagne-Reise 9.9.91


„Das Königsgrab auf der Insel Gavrinis ist der Höhepunkt der Megalith-Kultur. Ein Ganggrab von ca. 15 m Länge, leicht ansteigend, mit verschiedenen Schwellen in den Bodenplatten zum behutsamen Begehen. Stationen zum Innehalten, vergleichbar vielleicht dem späteren christlichen Kreuzweg.......Die Wandsteine sind fast völlig bedeckt mit köstlichen Reliefs. Man kann die Hände von Meistern und Schülern unterscheiden. Bestimmte Motive kehren immer wieder: Konzentrische Ovale, unten gerade, dann Schlangen- und Zickzack-Linien, Beilformen, Hörner etc. .......
Die Dekoration von Gavrinis übertrifft an Qualität und Fülle alles, was wir vorher sahen. Hier ist gut zu verstehen, was Matisse mit ‘decoration’ meinte: Kunst bezogen auf Wand und Architektur. Farbe ist hier die Eigenfarbe des Steins, minimal gegliedert in Licht und Schatten.”                                                      
Raimer Jochims, Tagebuch einer Bretagne-Reise 11.9.91


„Das Ende des 20. Jahrhunderts’ existiert in vier Fassungen, von denen Beuys die beiden ersten an vier verschiedenen Orten installiert hatte. In jeder dieser Installationen führte die Zusammenstellung der Steine zu einer anderen Ordnung, ohne dass sich jedoch der grundsätzliche Charakter, ihre eindringliche, monumentale Bildhaftigkeit verändert hätte.
Ob sie dicht an dicht gelagert vorwärts drängen oder in geschlossener Formation an Kultstätten erinnern, immer scheinen die Steine einander verbunden, aufeinander angewiesen, einem verborgenen Sog unterworfen zu sein. Der Eindruck von Belebtsein dieser Anhäufung anorganischer Materie wird durch einen entscheidenden Eingriff intensiviert und bestätigt: aus jedem Stein ist ein zylinderförmiges Element herausgefräst und in das mit Ton und Filz ausgekleidete Loch als Kegel wieder eingesetzt worden. Die Steine erhielten damit ein durch die Beuys’schen Materialien Filz und Ton hervorgehobenes Organ, das zwar nicht  identifizierbar ist, ihnen aber eine Richtung gibt und Orientirungsfähigkeit zuspricht. Die seltsam anmutende Lebendigkeit der toten Steine als Einzelelemente wie als Gruppe sträubt sich gegen eine eindimensionale Interpretation des Titels. Sollen wir wirklich nur die verkümmerten Reste eines einst reichen Lebens, seine Agonie sehen?”  
Theodora Vischer


„Mit einem in Windeln gewickelten Stein täuschte Rhea den Kronos, und das Kind Zeus entging dem Zorn des Kronos, der seine Kinder verschlang, um nicht von einem starken Sohn gestürzt zu werden.”
Karl Kerenyi


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